(Bild: Gen. Hulusi Akar) Vor Wochen reklamierte die türkische Militärführung einen syrischen „Faßbombenangriff“ auf ihre Proxies, die westlich Al Bab Stellungen der SDF im Raum Shebah Dam angriffen, ein offenkundiger Hoax. Heute behauptet das türk. DoD, die syrische Luftwaffe habe eine türkische Stellung bei Al Bab mit einer L-39 „Albatross“ angegriffen.
Reuters versieht die Meldung mit einem Fragezeichen, SOHR dementiert sie, dpa verbreitet eine Darstellung der türkischen DHA, nach der ein Angriff des IS für die gemeldeten Verluste, drei Tote und 10 Verwundete, verantwortlich sei.
Fakt ist, daß Meldungen des MMC über türkische Luftangriffe auf seine Kräfte westlich Manbij seit 36 Std nicht dementiert werden. Das MMC behauptet, seine Kämpfer hätten in den vergangenen zwei Tagen drei türkische Panzer zerstört. Die türkische Offensive auf Manbij wird von westlichen Medien weitgehend, von der russischen Auslandspresse komplett totgeschwiegen.
In Summe darf man unterstellen, das türkische Vorgehen hat die Schwelle von Provokationen aller beteiligten Seiten noch nicht überschritten.
Update
BBC behauptete am frühen Nachmittag, der angebliche Luftangriff habe vor Morgengrauen stattgefunden. Das bewiese, daß, falls es einen Luftangriff gab, die syrische Luftwaffe ihn nicht geflogen haben kann, schon gar nicht mit einer L39.
Der türkische Premier schwor inzwischen Vergeltung, nannte die syrische Seite jedoch nicht namentlich. Zugleich hat er eine Nachrichtensperre über den Vorfall verhängt.
Interessanterweise kam die erste englischsprachige Meldung über den angeblichen Vorfall von Reuters. Die Jerusalem Post folgte ca. 4 Std später, eine weitere Stunde verging, bis Hürrietdaily die Sache aufgriff und den türk. Generalstab als Quelle nannte.
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